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- Paginierapparat: Von Hand zu bedienendes Gerät, das fortlaufende Zahlen oder wiederholte Zahlenfolgen druckt.
- Paginieren: Papierblätter mit Seitenzahlen versehen.
- Paperback: Taschenbücher, in Kartonumschläge gehängt, fadengeheftet oder klebegebunden.
- Papeterie: Bezeichnung für Schreibwarenladen.
- Papier: Besteht aus einer Verbindung von Faserstoffen, die auf physikalische bzw. chemische Art gewonnen und mit Füllstoffen und Zusätzen versehen werden.
- Papierband: Seit 1959 Bezeichnung für eine ganz mit Papier überzogene Einbanddecke, da die ursprüngliche Bezeichnung "Pappband", dessen Einbanddecke aus einem Stück dünner Pappe gearbeitet wurde, nicht mehr zutrifft.
- Papierbohrmaschine: Maschine zum Lochen von Buchblocks, Fotoalben oder dergleichen.
- Papierformate: Siehe DIN - Formate.
- Papiergewichte: Sie werden in Gramm pro Quadratmeter angegeben. Die dünnsten Papiere wiegen zwischen 8 - 10 g/qm. Übliches Seidenpapier ist 18 - 21g/qm schwer. Dünndruckpapier ca. 40 g/qm, Pergamin 30 - 40 g/qm, Zeitungsdruckpapier 50 g/qm, Schreibpapier 60 - 80 g/qm, Werkdruckpapier 80 g/qm.
- Papierherstellung: Geschieht heute fast ausschließlich auf Langsieb - Papiermaschinen. Der Franzose Louis Robert erfand 1799 die erste Maschine zum Herstellen von Papier in größeren Mengen und Formaten, die bis heute zu wahren Giganten von über 100 m Länge und Geschwindigkeiten bis zu 1000 m / min weiterentwickelt wurde.
- Papiermühlen: Orte der Papierherstellung vom Mittelalter bis zur Industriealisierung, wo das Papier noch von Hand geschöpft wurde.
- Papierprüfung: Untersuchung des Papiers auf seine Eigenheiten und Eignung für bestimmte Verarbeitungswege. Die häufigste Papierprüfung besteht in der Feststellung der Laufrichtung. Hier unterscheidet man hauptsächlich zwischen Biegeprobe, Reißprobe und Streifenprobe. Weitere Papierprüfungen sind die Feststellung des Holzschliffgehalts mittels eines Indikators oder die Dickenmessung mit Hilfe der Mikrometer- schraube, sowie die Bestimmung des Flächengewichtes mittels der Quadrantenwaage.
- Papierstoff: Hierzu zählen:
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naturtextile Fasern, auch Hadern oder Lumpen genannt.
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Holzschliff
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Zellstoff
- Pappband: Ursprünglich Einbanddecke, die aus einer dünnen Pappe bestand, an die die Gelenke und die Rückenbreite angebrochen wurde. (Gebrochener Rücken) Heute versteht man unter einem Pappband einen Einband, bei dem die Buchdecke mit einem durchgehenden Papierbezug versehen ist. Beim handwerklich gefertigten Edelpappband können die Ecken und die Ober - und Unterkanten oder nur die oberen und unteren Rücken- kanten mit einem haltbareren Material verstärkt sein.
- Pappe: Hat ihren Ursprung im Orient, denn dort waren die mittelalterlichen europäischen Holzdeckel für Bucheinbände unbekannt. Der Buchbinder verarbeitet heute fast ausschließlich Grau - oder Buchbinderpappe, die aus Altpapier auf Rundsiebpapiermaschinen hergestellt und bis zu einer Dicke von ca. 4 mm gearbeitet werden kann.
- Pappendeckel: Siehe Deckelpappen.
- Pappenschere: Wichtigste Buchbindermaschine im Handwerk zum Trennen von Papieren, Pappen, Geweben u.a. im Einzelschnitt. Die "Pappschere" arbeitet mit Ober - und Untermesser, wobei ein fußbetätigter Preßbalken das Material gegen das Verschieben beim Schnitt sichert. Sie hat verstellbare Parallel - und Winkelanschläge und wird meist mit Schnittlängen zwischen 105 - 120 cm gebaut.
- Papyrus: Aus den Stengeln und dem Mark der Papyrusstaude hergestelltes Beschreibmaterial, das sich nicht falzen läßt. Gilt als Vorläufer des aus China kommenden Papiers.
- Parallelfalzung: Falzart mit parallel laufenden Brüchen, wie zum Beispiel Leporellofalzung oder Wickelfalzung.
- Partie: In der Buchbinderei eine bearbeitungsgerecht zusammengestellte Auftragsmenge. Partie - Tischarbeit geschieht mit mehreren Personen in einer Art Fließband oder Teamarbeit. Z.B. Deckenfertigung in Handarbeit bei kleinen Auflagen.
- Passepartout: Rahmen aus bezogener oder unbezogener Holzpappe, dünnem holzfreien Karton mit facettiertem Auschnitt für Graphiken und Bilder. Abdeckungen mit größerem Rand, als die Einlagen selbst haben.
- Patrize: Vaterform. Stempel. Erhabener Teil eines Prägewerkzeuges, im Gegensatz, zur "Matrize", der Mutterform, dem ausgehöhlten Gegenstück.
- Pauscht: Ein Stapel von 181 Filzen, zwischen denen 180 handgeschöpfte nasse Papierbogen ausgepresst werden.
- Pauspapier: Entwurfszeichenpapier. Durch feine, schmierige Mahlung und scharfe Satinage halbdurchsichtig gemacht. Feuchtigkeitsempfindlich.
- Perforieren: Ausstanzen von Löchern oder Schlitzen in reihenförmiger Anordnung zum Zweck der leichten und gradlinigen Abtrennung von Bogen - oder Blatteilen, bzw. beim Falzen zur Vermeidung von Quetschfalten.
- Perforiermaschine: Dient zum Perforieren. Häufig als Stanze inline hinter anderen Aggregaten wie z. B. Falzmaschinen eingesetzt.
- Perforiermesser: In Falzmaschinen auf den Messerwellen befestigte und austauschbare ringförmige Elemente zum Perforieren der nachfolgenden Bruchlinie der Falzbogen.
- Pergament: Gekälkte, von Haaren und Fleischresten befreite Tierhaut.Nach der kleinasiatischen Stadt Pergamon, in der zuerst Pergament hergestellt wurde, benannt.Pergament ist praktisch unverwüstlich, hart, schwierig zu verarbeiten und stark hygroskopisch. Es diente seit 2000 v. Chr. vorwiegend als Beschreibstoff, später auch als Bucheinbandmaterial.
- Pergaminpapier: Ein schwach durchsichtiges Papier, das durch lang dauerndes schmieriges Mahlen des Rohstoffs und durch scharfes Kalandrieren hergestellt wird.
- Pflichtexemplar: Druckschriften und Bücher, die an die "Deutsche Bücherei" in Frankfurt a. Main abzuliefern sind.
- Pfusch: Untaugliche Arbeit, auch heimlich ausgeführte Privatarbeit, nach unzünftigem, unberechtigtem Arbeiten so genannt.
- Plakate: Das Aufziehen von Plakaten auf Pappen erfolgt beim Handbuchbinder vorzugsweise mit Kleister oder einem Kleister - Plastleimgemisch. Das Gegenkaschieren ist notwendig, damit sich die Pappen nicht verziehen.
- Planbindung: Sie wird so genannt, weil die mit Drahtspiralen oder Plastikzungen verbundenen Blätter sich völlig glatt aufschlagen lassen.
- Planobogen: Flachliegender ungefalzter Bogen.
- Planschneider: Eigentlich Schneidemaschine in Papierfabriken für große Papierformate. Häufig aber auch die Bezeichnung für die Schneidemaschine in der Buchbinderei.
- Plastik - Bindung: Lose - Blatt - Bindung in der Art der Drahtspiralheftung. Sie erfolgt durch Einziehen ausgestanzter, warm rundgeformter Kunststoffzungen in vorgestanzte Löcher oder Schlitze der Einlageblätter.Die Einlagen legen sich gut um. Es ist jedoch in der Regel kein Blätterauswechseln möglich.
- Pneumatisch: Mit Saug - oder Druckluft arbeitend.
- Prägepresse: Presse zum Drucken und Prägen von Lettern oder dergleichen auf Buchdecken oder Titelschilder.
- Prägen: Warmer Titel - oder Buchstabendruck auf der Prägepresse mit Hilfe von Farb - und Metallfolien.
- Prägeverfahren: Unterscheidung der Prägeart nach:
- a. Kaltprägung
- b. Heißprägung
- c. Hochfrequenzprägung (Schweißverfahren)
- Prägewerkzeuge: Es wird unterschieden in:
- a. Prägegravur: Mechanisch bearbeitete Metallplatte.
- b. Prägegalvano: Mit Blei hintergossene, starke Kupferhaut.
- c. Klischee: Geätzte Platte.
- Prägung: Oberflächenbearbeitung an Einbanddecken bzw. Umschlägen mittels Pressdruck, der eine Tiefen - oder Reliefwirkung erzeugt.
- Ansatzlinienprägung: Dekorative Linie zwischen Falz und Überzugsansatz prägen (heiß oder kalt).
- Ansatzprägung: Blinde Niederprägung (heiß oder kalt) der Kanten des Rückenmaterials zum Schutz der Überzugsansätze bei Halbdecken.
- Blankprägeschild: Flächenprägung (heiß oder kalt)
- Blindprägung: Prägen von Linien, Zierstücken und / oder Schrift (heiß oder kalt).
- Farbprägung: Prägen von Flächen, Linien, Zierstücken und / oder Schrift mittels Farbe.
- Folienprägung: Prägen (heiß) von Flächen, Linien, Zierstücken und / oder Schrift mittels Metall - oder Farbfolien.
- Hochfrequenzprägung: Prägen von Flächen, Linien, Zierstücken und / oder Schrift mittels Hochfrequenz auf PVC - Kunststoffen.
- Kantenprägung: Blind - oder Metallfolienprägung von Linien - oder Zierstücken auf die Innenkanten der Einbanddecke.
- Reliefprägung: Prägen von Flächen, Linien, Zierstücken und / oder Schrift meist mittels Matrize und Patrize.
- Prägnant: Handwerkliches Titeldruckgerät für Blei - und Messingtypen in elektrisch beheizten Zentralschriftkästen. Die Einbanddecke steht dabei auf einer verstellbaren Schiene, mit der die Decke auf Mitte gebracht wird. Der Schriftkasten wird danach mit einem Hebel auf die Decke gedrückt. Verwendet wird dazu Rollen - Gold - und Farbfolie
- Präkant: Kanteneinschlagmaschine die mit Rolltüchern arbeitet und vor allem in der Kleinserienfertigung im Handwerk eingesetzt wird.
- Premelter: Umlaufeinrichtung. Dient zur Temperaturerhaltung und Weiterverwendung von Hotmelt auf dem Klebebinder. Aus einem beheizten Behälter wird der Leim unter Druck über eine Rohrleitung zu den Leimauftragswalzen gefördert. Er läuft auf der einen Seite der Walzen zu, auf der anderen Seite wieder ab und in den beheizten Behälter zurück.
- Pressen: Jedes stärkere Beschweren und Zusammendrücken eines Arbeitsstückes.
- Preßbalken: Maschinenelement der Schneidemaschine, das den für das einwandfreie Schneiden erforderlichen Druck auf das Schneidgut ausübt.
- Preßbengel: Hölzernes Hilfswerkzeug, um Buchbinderhandpressen stark zudrehen zu können.
- Preßknecht: Für Handpressen bestimmtes hüfthohes Stützbrett, welches zum Anstellen der Handpresse an den Arbeitstisch dient.
- Preßspan: Hartkarton. Wird wie Graupappe auf Rundsiebpapiermaschinen hergestellt, besteht aber aus bestem Rohmaterial, holzfreiem Altpapier, Hadern und Zellstoff. Preßspan hat eine hohe Dichte, die durch starkes Kalandern erreicht wird.
- Programm: Geplanter Arbeitsablauf, z.B. beim Schneiden auf der Schneidemaschine. Programmgesteuerte Maschinenbedienung greift auch bei allen Buchbindereimaschinen immer mehr um sich. Eine Vorreiterrolle nimmt dabei die Firma Kolbus mit ihrem Copilot System ein.
- Programmschnitt: Ungleicher Sattelvorschub nach im voraus festgelegtem Schneidprogramm bei Schnellschneideautomaten. Der automatisch arbeitende Sattel fährt die eingegebene Schnittbreite an und der Schnitt wird ausgelöst.
- Prospekte: Werbedrucksachen
- PUR: Polyurethan Klebstoff. Reaktiver Schmelzklebstoff, dessen Präpolymere bei Raumtemperatur fest sind und für die Verarbeitung ähnlich wie Hotmelt aufgeschmolzen werden müssen. Nach dem schnellen physikalischen Abbindeprozeß erfolgt noch eine länger dauernde chemische Vernetzung, durch Reaktion mit der Umgebungsfeuchte.. Trotz vieler positiver Eigenschaften der PUR - Klebstoffe konnten sie sich bisher aufgrund von Verarbeitungsproblemen nicht durchsetzen.
- PVC: Kurzwort für Polyvinylchlorid, aus dem viele thermoplastische Folien hergestellt werden.
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- Quadratfuß: Altes Lederberechnungsmaß. 1 Quadratfuß = 929 qcm; etwa 30 cm im Quadrat.
- Quadratmetergewicht: Papiergewicht in Gramm auf die Fläche eines Quadratmeters bezogen.
- Quellen: Größerwerden durch Feuchtigkeitsaufnahme.
- Querformat: Format, in der die Breite länger ist als die Höhe. Die Druckzeilen liegen parallel zur längeren Seite.
- Querlaufendes Papier: Es dehnt sich beim eingebundenen Buch in der Buchhöhe statt, wie es technisch richtig ist, in die Breite. Folgen: Erschwertes Einbinden, Falten im Bundsteg bei Feuchtigkeit, sperriges Umblättern. Bei der Klebebindung besteht die Gefahr des Herausbrechens aus dem Klebstoffverband. Ist als (unbeabsichtigter) Fehler der Arbeitsvorbereitung in der Druckerei anzulasten.
- Querrichtung: Schmalseite der Papierbahn. Nutzbreite der Papiermaschine, stark dehnbar. Quer zur Laufrichtung (Längsrichtung).
- Querschneider: Papierschneidemaschine, die Rollenpapier in Bogen schneidet. Vorwiegend in Papierfabriken zu finden. Die Papierbahnen mehrerer Rollen laufen, zu einem Strang zusammengefaßt, durch den Querschneider und werden dabei in Bogen zerschnitten. Querschneider gibt es auch als Sonderausrüstung für Bogenoffset- maschinen, die damit Rollenpapiere verarbeiten können.
- Quertitel: Buchrückentitel, quer zum Buchrücken stehend, der damit beim aufrechtstehenden Buch problemlos gelesen werden kann.
- Quetsche: Spottausdruck für (kleine) Buchbinderei, die minderwertige Arbeit liefert.
- Quetschfalten: Beim Mehrfachfalzen eines Bogens am Bundsteg im 3. und 4. Bruch auftretende unschöne schräge Längsfalten. Abhilfe durch Perforieren des Bogens an der Falzlinie.
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- Rakel: Stahlineal, mit dem überschüssige Farbe vom Druckzylinder beim Tiefdruck gestreift wird. Die Rakel beim Siebdruck drückt die Farbe durch das Siebdruckgewebe.Sie ist dort aus Gummi oder Kunststoff.
- Ramsch: Im normalen Buchhandel unverkäufliche Bücher, Restauflagen, die im modernen Antiquariat zu stark herabgesetzten Preisen verkauft werden.
- Rändeln: Fachausdruck für das Einfassen von Pappenkanten bzw. Rändern mit Papierstreifen oder solchen aus anderen Materialien.
- Randsteg: Freier Raum zwischen Drucksatz und dem Schließrahmen einer Buchdruckform. Analog die freien Ränder an drei Seiten eines bedruckten Papierblattes.
- Rapport: Wiederholung. Beim Einbandschmuck in gleichmäßiger Folge sich wiederholendes Dekor.
- Rauhschnitt: Mit der Pappenschere egalisierte Falzbogen. Durch den Rauhschnitt, sollen die Ränder von gefalzten Druckbogen so knapp wie möglich abgeschnitten werden, um das Papierformat - Endformat zu schonen.
- Register: Das stufenförmige Verzeichnis, meist am Vorderschnitt eines Buchblocks, das dadurch gebildet wird, daß für jedes Registerblatt eine "Nase" vorsteht, die das schnelle Auffinden einer bestimmten Stelle im Buch gewährleistet.
- Register einschneiden: Durch Schneiden oder Stanzen stufenförmiger, untereinander angebrachter gleichbreiter Vorsprünge, die das Finden bestimmter Stellen erleichtern.
- Register halten: Paßgenauigkeit des Druckbogens, so daß jeweils Kolumne auf Kolumne zu liegen kommt.Schön - und Widerdruckseite eines Druckbogens müssen genau aufeinanderpassen, um registerhaltig zu sein. Kontrollmöglichkeit: Zeilenabstand oder Seitenzahlen.
- Registerlochung: Lochung von einzuheftenden Drucken ( 80 mm Lochabstand).
- Registerschere: Spezielle Schere zum Registerschneiden im Buchbinderhandwerk. Mit jedem Schnitt lassen sich mehrere Blätter einschneiden.
- Registerstanz -und Druckmaschine: Maschine, die je nach der Stanzform unterschiedliche Register herstellt und gleichzeitig bedruckt.
- Reißlänge: Wird bei der Papierprüfung ermittelt und bezeichnet den Festigkeitsgrad des Papiers. Wichtige Größe bei der Ermittlung von Festigkeitswerten bei Klebebindungen.
- Reißprobe: Methode zur Feststellung der Laufrichtung. Durch Einreißen des Papiers von zwei über Eck stehenden Papierkanten in Richtung Blattmitte wird die Laufrichtung des Papiers gefunden. Die Richtung nämlich, in der das Papier am leichtesten einreißt und in der der entstehende Riß am geradlinigsten ist.
- Reinleinen: Im Gegensatz zu Halbleinen ein schweres Einbandgewebe, dessen Kette und Schuß aus Leinenfäden besteht.
- Reispapier: Besonders dünnes Japanpapier wird so genannt. Grundstoff ist jedoch nicht die Reispflanze.
- Relief - Prägung: In der Buchbinderei hochgeprägtes Bezugsmaterial. Siehe auch Prägen.
- Remittenden: An die Verleger zurückgehende Bücher.
- Repetierschnitt: Wiederholschnitt. Schneiden gleichbreiter Papierstreifen nach automatischem Sattelvorschub durch die Programmsteuerung der Schneidemaschine. Besonders wichtig beim Trennen vieler identischer und kleiner Nutzen auf einem Bogen.
- Restbogen: Nach Ende der Produktion übrig gebliebene Falzbogen.
- Restbogenaufstellung: Aufstellung der überzähligen Bogen nach dem Zusammentragen. Bei größeren Mengen kann ein Nachdruck des fehlenden Bogens veranlaßt werden.
- Ries: Ein Ries umfaßt heute 100, 125, 250, 500 oder 1000 Bogen je nach Papierstärke und Gewicht.
- Rillen: Vorgang beim Verarbeiten von Karton oder dünner Pappe, bei dem durch rotierende oder vertikal wirkende Werkzeuge der Werkstoff so geformt wird, daß er an dieser Stelle, eine gerade Kante bildend, gebogen werden kann.
- Ringbücher: Loseblattbücher, meist kleinen Formates, deren Bügelmechanik am Rücken in ausgestanzte Papierblätter eingreift. Die Mechanik ist am Deckenrücken befestigt und kann runde oder ovale Ringe aufweisen.
- Ritzen: Schwächen einer Pappe an Biegestellen durch gleichmäßiges teilweises Einschneiden in die Karton - oder Pappenoberfläche. Kann von Hand oder in der Pappenkreisschere bis zu 2/3 der Pappenstärke geschehen.
- Rohblock: Zum Fadenheften oder Klebebinden zusammengetragene Bogenteile.
- Rohbogen: Die zu einem Buch gehörenden Druckbogen vor dem Einbinden.
- Rohdruckbogen: Von Druckereien angeliefertes bedrucktes Material als Ausgangsprodukt für die Buchherstellung.
- Rohgewebe: "Rohleinen" genannt, wenn Kette und Schuß aus Leinenfäden bestehen. Appretiertes, ungefärbtes Einbandgewebe mit sichtbaren Fäden.
- Rollenpapier: Auf einen Holz - oder Pappenkern aufgewickeltes Papier.
- Romabütten: Lichtechte, farbige Handbüttenpapiere aus der ältesten italienischen Papiermühle in Fabriano. Für Vorsätze, Überzüge usw. verwendet.
- Rösche Mahlung: Zerschneiden der Papierfasern während der Papierherstellung in kurze Teile im "Holländer".
- Rücken: Als Rücken, Buchrücken, wird die Seite eines Buches bzw. einer Broschur bezeichnet, an der das Produkt fadengeheftet oder klebegebunden wurde.
- Rückenbeleimen: Klebstoff auf fadengehefteten Rohblockrücken auftragen.
- Rückenbreite: Die Rückenbreite der Buchdecke ergibt sich durch Abmessen am abgeleimten Buchblock.
- Rückeneinlage: Leichte Kartonversteifung der Einbanddecke im Rücken. Sie hat Deckelhöhe, reicht vom ersten bis zum letzten gehefteten Bogen und gibt dem Buchrücken gewünschte Form.
- Rückenfälzel: Schmaler Streifen aus Einbandmaterial am Rücken einer Broschur, der die Blattkanten am Rücken verdecken soll.
- Rückenfelder: Auf dem fertigen Einband die Felder zwischen den echten oder unechten Bünden des Leder - oder Pergamenteinbandes.
- Rückensteg: Sichtbare Verstärkung der Innenfälze bei handgebundenen, stark beanspruchten Büchern.
- Rückensteigung: Siehe Falzsteigung.
- Rückentitel: Auf dem Buchrücken durch Bekleben ( Beschriften ), Drucken, Prägen oder Pressen aufgebrachter Buchtitel.
- Rückenverstärkung: Zuschnitt aus beliebigem Material für die Verstärkung des Deckenrückens, auf der Deckeninnnenseite während des Deckenmachens eingeklebt.
- Rückenweite: Maß zwischen Vorder - und Hinterdeckel einer Einbanddecke.
- Rückstichheftung: Siehe Drahtrückstichheftung.
- Runden: Formen des Buchblocks oder der Rückeneinlage, so daß die Rücken den Teil eines Kreises bilden. Das Runden des Buchblocks erfolgt von Hand mit dem Hammer oder der Rückenrundemaschine und maschinell in der Buchstraße.
- Rundsieb: Zur Papier - und Kartonherstellung verwendetes kreisförmiges Sieb. Es ist in einer Bütte untergebracht und dreht sich ununterbrochen.
- Rundstapelanleger: Anleger, hauptsächlich für Falzmaschinen, auf dem die Bogen flach auf- geschuppt auf dem Anlegetisch liegen und dann mittels Bändern um einen Wendezylinder geführt werden. Die Rundung des Zylinders läßt die vorderen Blattkanten auffächern, was die Bogenvereinzelung durch das Saugrad erleichtert. Der Rundstapelanleger erlaubt als einziger Anlegeapparat eine wirklich ununterbrochene Beschickung während der Arbeit. Bei schweren Papieren oder großen Formaten wird das Bedienpersonal jedoch durch das Auflegen nicht unerheblich belastet.
- Rundumschnitt: Die drei Schnitte des Buchblocks, wenn sie mit Farb - oder Metallauftrag versehen sind.
- Rütteltisch: Ein mit Luftdüsen versehener Tisch mit verstellbaren Winkelanschlägen, der motorisch in Rütttelbewegungen versetzt wird und das Aufstoßen der Bogen ausführt, welches für ein exaktes Schneidergebnis unabdingbar ist