J-L
J
- Japanpapiere: Aus Japan kommende handgeschöpfte Papiere, sehr dünn und reißfest. Werden in geleimter und ungeleimter Form angeboten.(Handwerk)
- Jaspisschnitt: Mit feinen Farbtröpfchen besprengter Buchschnitt.
- Jungfernpergament: Zartes aus der Haut von ungeborenen Kälbern gewonnenes Pergament.
- Justieren: Genau einstellen, einpassen oder ausrichten.
K
- Kalander: Glättwerk bestehend aus einander abwechselnden Druckwalzen mit glatten Stahl - und Papiermänteln, die das Papier auf der Oberfläche glätten.
- Kalikoschneidemaschinen: Gewebeschneider zum Nutzenschneiden von Bezügen aus Rollen. Arbeiten ähnlich wie Pappkreisscheren mit Längs - und Querschnitt.
- Kalkulation: Rechnung zur Preisfindung. Der kalkulierte Preis stimmt in den seltensten Fällen mit dem tatsächlichen Angebotspreis überein. Man unterscheidet Vorkalkulation, Auftragskalkulation und Nachkalkulation, besser Auftragsabrechnung.
- Kaltleim: Alle nicht warm zu verarbeitenden, fadenziehenden Klebstoffe, in erster Linie Pflanzenleime (Dextrine). "Umgangssprachlich" wird der Begriff auch für die nicht fadenziehenden Kunstharzleime angewandt, die aber Dispersionsklebstoffe sind.
- Kälteelastizität: Klebebinde - Plastleime verspröden in der Kälte und lassen bei Benützung der Broschuren deren Rücken leicht brechen. Durch Zusätze läßt sich eine Kälteelastizität erreichen, die Buchblockrücken bis zu 20°C minus biegsam erhält.
- Kammarmor: Im Galle - oder Tunkverfahren hergestelltes Buntpapier.
- Kante: Der dreiseitig über das beschnittene Buchformat hinausragende Rand der Buchdecke. Die Deckelkanten dienen dem Schutz des Buchblocks. Es wird zwischen Vorder -, Ober -, und Unterkanten unterschieden. Auf den "Stehkanten" steht ein Buch im Regal, es sind die Unterkanten. Zu breite Kanten verunstalten ein Buch, sie werden "Schaufeln" genannt.
- Kapillarität: Verhalten von Flüssigkeiten in engen "Röhrchen", z.B. die Feuchtigkeit in den Papierfasern.
- Kapitalband: Das Kapitalband ist das kleine, farbige Bändchen, das bei Hardcover-Büchern und Deckenbänden an Kopf und Fuß des Buchrückens angeklebt ist.
- Kapitalband: Fabrik - Zierband mit Wulst, das angeklebt den Abschluß des Buchblockrückens am Ober - und Unterschnitt verdecken soll.
- Kapitalen: Handgefertigtes oder gewebtes Kapitalband am Kopf und Fuß des Buchrückens anbringen.Geschieht manuell in einem Teilaggregat der Buchstraße.
- Kartentasche: Papier - oder Kunsstofftaschen, die, am Schluß des Buches eingeklebt, zur Aufnahme von Karten dienen.
- Karton: Bezeichnung, für das in seiner Stärke zwischen Papier und Pappe liegende Material. Ab ca. 160 g/qm Flächengewicht, kann man von einem Karton sprechen. Man unterscheidet einen auf der Papiermaschine einlagig hergestellten "Naturkarton", aus mehreren Papierlagen bestehenden geklebten Karton, sowie gegautschten Karton.
- Kartonage: Schachteln, besonders Versandschachteln aus rohen unbezogenen Pappen.
- Auch: Veraltete Bezeichnung für Broschuren.
- Kartonieren: Buchblock in Kartonumschlag einbinden.
- Karusselbinder: Klebebindemaschine, die als Halbautomat nach dem "Lumbeckverfahren" arbeitet. Für kleinere Buchbindereien geeignet.
- Kaschieren: Aufkleben.Bezieht sich meist auf größere zu beklebende Flächen, die an den Rändern nicht eingeschlagen werden. Auch: Das handwerkliche Rückenabpressen mit Hilfe des Kaschiereisens.
- Kaseinleim: Wird aus Milcheiweiß mit Kalkzusatz gewonnen. In der Buchbinderei nicht benützt.
- Kästen: Vom Handbuchbinder gearbeitete Pappenkästen, die aus Einzelteilen zusammengesetzt und immer überzogen werden.
- Katalog: Verzeichnis, Liste von Büchern, Schriften, Sammlungen etc., fast immer als Broschur gearbeitet.
- Kette: Bei Geweben: die mit der Stoffbahn laufenden Längsfäden, die Querfäden werden "Schuß" genannt. Auch: Wulst des gewebten Kapitalbandes, die auf dem Schnitt zu liegen kommt.
- Kettrichtung: Laufrichtung des Gewebes, die parallel zu den Kettfäden liegt und in Richtung der aufgewickelten Rolle verläuft.
- Klammerwirkung: Sie soll bei der Klebebindung das Herausbrechen einzelner Blätter erschweren. Wird durch die Verwendung unelastischer Leime erreicht.
- Klappen: Staubschutz an Mappen, die auch das eingelegte Gut vor dem Herausfallen schützen.
- Auch: Die nach innen ins Buch greifenden Einschläge eines Schutzumschlages.
- Klausuren: Buchschließen, waren bei alten Büchern notwendig, weil das Papier oder welliges Hautpergament am Vorderschnitt sperrte und niedergehalten werden mußte.
- Klebebindemaschine: Führt das Aufstoßen, Fräsen, Aufrauhen, Staubentfernen, Fächern und Klebebinden von Buchblocks aus. Größere Aggregate hängen die Buchblocks im gleichen Arbeitsgang in Broschurumschläge ein und sind mit einer Zusammentragstrecke gekoppelt. Anstelle einer Auslage erfolgt die Überleitung auf eine Trockenstrecke, an die sich ein Dreimesser- automat für den Endbeschnitt anschließt.
- Klebebindung: Die Verbindung von losen Blättern durch Spezialklebstoffe zum Buchblock. Dabei werden die Rückenfälze der Bogen zunächst abgefräst, um einzelne Blätter zu erhalten, die dann mittels Klebstoff verbunden werden.
- Klebefolie: Beidseitig oder einseitig klebefähig beschichteter Film.
- Kleben: Das Verbinden von zwei oder mehreren Werkstoffen durch Klebstoff.
- Klebstoffe: Dominierend sind in der Buchbinderei die aus Kohle oder Erdöl gewonnenen Kunstharzklebstoffe wegen ihrer vorzüglichen Klebkraft und einfachen Verarbeitung.Neben den Dispersionsklebstoffen,die "kalt" verarbeitet werden, sind die Warmleime, oft als "Hotmelt" bezeichnet, sehr wichtig. Der PUR (Polyurethan) - Klebstoff, geeignet für die Klebebindung problematischer Papiere, konnte sich bisher wegen auftretender Verarbeitungsschwierigkeiten und höherem Preis nicht durchsetzen. Die Bedeutung von Kleister ist nur noch im handwerklichen Bereich hoch.
- Kleinfalzmaschine: Falzmaschine für kleinformatige Falzaufträge, wie Beipackzettel.
- Klemmrücken: Metallrücken, dessen Federung lose Blätter an ihren Kanten einklemmt und somit zum (Buch) - Block vereint.
- Klemmappe: Mappe die im Rücken eingearbeitete Stahlfedern hat und zur Aufnahme von Schriftstücken und losen Blättern dient.
- Kleister: Durch Brühen von Weizen -, Reis -, Kartoffel -, Mais - und anderen Stärken mit Wasser gequollener, sämiger, stark wasserhaltiger Klebstoff.
- Kleistermarmor: Farbiges, handgearbeitetes Überzugspapier.
- Klischee: Eigentlich Sammelname für durch Ätzung gewonnene Druckplatten aus Zink. Jedoch auch häufig als Name für die Gravuren benutzt, die der Buchbinder zum Prägen auf Einbanddecken verwendet.
- Klopfer: Kleinere Drahtheftmaschine für Einzellagen und zum Blockheften von Broschuren oder Kalendern verwendet. Nach dem hämmernden Geräusch beim auslösen des Heftvorgangs so benannt.
- Kniehebelpresse: Presse für hohe Drücke mit kurzem Hub. In der Buchbinderei als Prägepresse für Musterdecken immer noch im Einsatz.
- Knitterpapier: Siehe Indiavapapier.
- Kohäsion: Kräfte des Zusammenhaltens. Ist eine Eigenheit des Klebstoffes. Besitzt dieser eine große Kohäsion, so reißt er nach der Verklebung nicht in sich, sondern nur an den Grenzflächen zu den verklebten Materialien.
- Kollationieren: Überprüfen der Vollzähligkeit und richtigen Reihenfolge der gefalzten Druckbogen nach dem Zusammentragen mit Hilfe von Flattermarken oder Bogenzahl.
- Kolloid: Nicht kristalliner, leimartiger Stoff. Eiweiß, Dextrin, Tierleim ergeben kolloide Lösungen.
- Kombinierte Falzmaschine: Kurz auch "Kombifalzmaschine" genannte Maschine deren Falzwerke hintereinander angeordnet sind. Die Falzbrüche entstehen durch die Einwirkung von Tasche und Schwert.
- Kopf: Das Obere eines Buchrückens. Gegenteil: Fuß.
- Kopfschnitt: Eingefärbter oberer Buchschnitt oder Beschneiden des oberen Buchschnittes.
- Kopfsteg: Bei einem bedruckten Bogen der über den Kolumnenköpfen liegende Leer - oder Zwischenraum.
- Krebs: Qualitativ nicht einwandfreier Bucheinband.
- Kreideschnitt: Früher übliche Art des Sprengschnittes. Auf den Buchschnitt werden vor dem Besprengen mit Farbe Kreidestaub oder Perforierspäne ungleich- mäßig aufgetragen.
- Kreisschere: Pappenschneidevorrichtung mit rotierenden Kreismesserscheiben, die einstellbar sind und scherenartig, also mit Ober - und Untermesser, den Werkstoff zerschneiden.
- Kreuzbruchfalzung: Falzart, bei der die Falzbrüche sich kreuzen. Der nachfolgende Falzbruch liegt im rechten Winkel zum zuerst erfolgten Falzbruch.
- Kreuzsteg: Der freie Raum bei einem 16 seitigen Druckbogen, der den Mittelsteg kreuzt.
- Kunstdruckpapiere: Werden maschinell beidseitig mit einem Aufstrich versehen, um eine möglichst geschlossene Oberfläche zu erreichen.
- Kunstharzklebstoffe: In Wasser dispergierte Kunstharzteilchen, die zum Geschmeidigmachen mit Weichmachern, einer Art von Ölen, angequollen werden.
- Kunstleder: Baumwollgewebe mit abwaschbarer Oberfläche, meist genarbt. Die Abwaschbarkeit wird durch Lackieren oder mit einem Kunstharzaufstrich erreicht.
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- Lack: Produkt aus Natur - oder Kunstharzen in organischen Lösungsmitteln. Kunstharzlacke haben kurze Trockenzeiten. Das Lackieren von Schutz- umschlägen, Prospekten etc. nehmen Spezialbetriebe vor. Mit Druckmaschinen aufgebrachte Lackierungen stellen eher einen Oberflächenschutz dar.
- Lackieren: Das Aufbringen von Lack.
- Lackmuspapier: Mit dem Pflanzenfarbstoff Lackmus getränktes Reagenzpapier. Färbt sich mit Säuren rot, mit Alkali blau.
- Lage: Gefalzte, mit Streifen oder durch schmales Übereinanderkleben heftfertig gemachte Lage. Läßt sich auch durch Ineinanderstecken gefalzter Papierbogen bilden.
- Lagenfalzen: Das Falzen von zwei, vier oder acht Blättern in einem Arbeitsgang.
- Lagenfalzmaschine: Maschine, die das Falzen von Lagen ausführt.
- Laminieren: Bekleben von Papieren mit transparenten Folien, um sie gegen Verschmutzung und Abnutzung dauerhaft zu schützen.
- Langsiebpapiermaschine: Papiermaschine mit flachliegendem Entwässerungssieb. Der Papierbrei fließt auf das endloslaufende Sieb und wird durch Schüttel - und Rüttelbewegungen entwässert.Die Bewegungen verursachen außerdem die Verfilzung der Papierfasern.
- Längsrichtung: Die Laufrichtung des Papiers, hervorgerufen durch die Bewegung des Langsiebes, durch das sich die Papierfasern in Maschinenlaufrichtung ausrichten.
- Längstitel: Sollten auf dem Buchrücken von unten nach oben laufen. In Amerika und England laufen Längstitel von oben nach unten.
- Lasierend: Durchscheinend, nicht deckend.
- Lasting: Unappretiertes, ungerauhtes Baumwollgewebe ähnlich wie Moleskin, aber schwächer als dieses.Wird in Handbuchbindereien zum Hinterkleben verwendet.
- Lasurfarbe: Durchscheinende, nicht deckende Farbe.
- Latex: Kautschukmilchsaft aus den Havea - Bäumen, verliert bei Alterung die Klebkraft. Wurde um 1800 in England für erste "Klebebindungen" eingesetzt.
- Laufrichtung: Man versteht darunter die überwiegende Lage und Ausrichtung der Papierfasern in einem Bogen.Die Laufrichtung ist beim Verarbeiten von Papier, Karton und Pappe zu beachten, weil andernfalls das Arbeitsergebnis negativ ausfällt .Eine Laufrichtung haben nur Maschinen- papiere. Handgeschöpfte Papiere weisen keine Laufrichtung auf.
- Layout: Entwurf, Skizze, Vorlage für eine zu fertigende Drucksache.
- Lebender Kolumnentitel: Besteht aus der Seitenzahl und der Seitenüberschrift.
- Leder: Gegerbte Tierhaut. Die Gerbstoffe wie Eichenlohe, Myrobalanen oder Dividivi lösen die in den Häuten noch enthaltenen Eiweißstoffe, so daß sich die Lederfasern bewegen können. Die Gerbstoffe setzen sich dabei an die Stelle der Eiweißstoffe und rufen das charakteristische Knirschen der Leder hervor, wenn sie gerieben werden.
- Ledereinband: Unterscheidet sich vom Franzband durch eine vereinfachte Technik.Die Deckel sind wie bei Gewebebänden vom Rücken abgerückt.
- Leerstich: Heftstich ohne Bogen auf der Fadenheftmaschine beim Abschluß je eines Buchblocks, damit das Trennen der Buchblocks einwandfrei erfolgt. Kann bei modernen Fadenheftmaschinen umgangen werden, was bei dünnen Büchern mit wenigen Lagen zu einer erheblichen Leistungssteigerung führt.
- Legende: Erklärender Text zu Abbildungen, Landkarten etc.
- Leim: Wird aus tierischen Abfällen gewonnen. Bester Leim ist Hautleim, der aus entgerbten Lederabfällen gewonnen wird. Knochenleim ist billiger, aber säurehaltig. Glutinleime packen sehr schnell an.
- Leimen: Das Bestreichen von gehefteten Buchblöcken am Rücken mit Warm - oder Kunstharzleimen, um die Lagen miteinander zu verbinden, zu verkleben.
- Leimfestigkeit: Falscher Ausdruck für Tintenfestigkeit.Wird mit auf dem zu prüfenden Papier gezogenen Tintenstrichen bewiesen. Bei guter Tintenfestigkeit laufen die Striche nicht aus.
- Leinenpapier: Ein mit Leinenprägung versehenes Papier.
- Leinwand: Einbandstoff in Leinenbindung. Gewebt, appretiert, gefärbt und eventuell geprägt. Echte Leinwand ist noch bei Geschäftsbüchergeweben, Ganzleinen genannt, zu finden.
- Leporellofalzung: Harmonikaähnliche Parallelfalzung, bei der jeder Bruch entgegengesetzt dem vorhergehenden im Zickzack liegt. Anwendung z.B. bei Taschen- kalendern.
- Lesezeichen: Am Kopf eines Buchrückens angeklebtes Seiden - oder Baumwoll- bändchen, um bestimmte Textstellen durch einlegen schnell auffinden zu können.
- Lichtdruck: Eines der edelsten Vervielfältigungsverfahren, das ohne Rasterzerlegung des Druckbildes auskommt.Die feinsten Tonwerte können mit photografischer Präzision wiedergegeben werden. Anwendung bei Faksimile - Drucken, Farblichtdrucken von Gemälden, aber auch bei genauen Wiedergaben von Einzelheiten in wissenschaftlichen Büchern.
- Lichtechtheit: Beständigkeit eines Werkstoffes oder einer Farbe gegenüber physikalischen und chemischen Veränderungen durch Lichteinwirkung.
- Lichtpause: Blaupause wird durch Kopieren des Originals (Montage) auf licht- empfindliches Papier erreicht. Dient der Montagekontrolle und geht als Korrekturmöglichkeit an den Kunden.
- Lichtschranke: Sicherer Unfallschutz, z.B. an der Schneidemaschine.
- Lignin: Verholzte Fasern, die bei der Papierherstellung entfernt werden müssen, um ein Vergilben des Papiers zu vermeiden.
- Lizenzausgabe: Vom Urheber oder Erstverleger eines Buches erworbene Erlaubnis, ein bestimmtes Werk in bestimmter Anzahl nachzudrucken.
- Lochen: Das Ausstanzen von Löchern mit dem Locheisen, oder das Bohren von Löchern auf der Bohrmaschine.
- Locheisen: Auch Lochpfeifen genannt, sind handhohe Stahlstifte mit verschieden großen Bohrungen auf den Schneidseiten.
- Lochschraubenverbindung: Bildung eines Buchblocks aus gelochten Einzelblättern durch Spezialschrauben mit der Buchblockdicke entsprechender Länge und einer hülsenartigen Gewindekappe. Diese Art der Bindung kommt noch sehr oft bei Loseblattsammlungen wie Gesetzessammlungen zum Einsatz.
- Löschpapiere: Ungeleimte, rösch gemahlene und auftragend gearbeitete, saugfähige Papiere und Kartone.
- Loseblattbuch: Buch, dessen Buchblock aus einzelnen ungefalzten und unverleimten Blättern gebildet wurde, die somit jederzeit auswechselbar sind.Wird bei Gesetzessammlungen, Katalogen, Preislisten usw. eingesetzt, um Blätter mit veralteten Angaben auswechseln zu können. Das Blätterumlegen ist durch die Rückenmechanik meist erschwert.
- Löwen: Altes Papierformat: 40 x 50 cm.
- Lufttische: Bei Papierschneidemaschinen, um schwere Papierstapel beim Schneiden leichter drehen zu können. Durch viele Bohrungen, die mit kleinen Stahlkugeln bei Nichtbenützung verschlossen bleiben, wird bei einer Belastung durch den Papierstapel Luft geblasen. Der Papierstapel schwimmt auf einem Luftpolster und läßt sich relativ mühelos bewegen.
- Lumbecken: Fadenloses Bindeverfahren nach dessen Erfinder Emil Lumbeck. Beim Lumbecken werden lose Blätter an der Rückenkante durch Kunstharz- kleber verbunden. Die Besonderheit dieses "Vorgängers" der heutigen Klebebindung liegt im Auffächern der Buchblockrücken. Die damit erreichte Vergrößerung der Klebstoffauftragsfläche macht die Bindung "gelumbeckter" Bücher äußerst haltbar. Bei einigen Klebebindern wird der Fächereffekt durch schräg gestellte Leimwalzen erreicht, auf denen die Blockrücken gestaucht werden, um eine breitere Klebefläche zu erreichen.
- Luwi - Bindung: Klebebindeverfahren nach Ludwig Wilhelm aus München. Der Rückenbruch der Falzbogen wird perforiert oder geschlitzt. Nach dem Zusammentragen werden die Bogen ohne weitere Rücken- bearbeitung abgeleimt, wobei der Leim in die Perforation eindringt und die Blätter zusammenhält. Auf den Buchrücken geklebte Gaze hält den Buchblock zusammen. Bei nicht exaktem Arbeiten besteht die Gefahr das sich Bogenteile lösen, weil der Leim nicht bis in die Bogenmitte eingedrungen ist. Verfahren wird deshalb nur noch sehr selten angewandt.