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D
- Daumenregister: Geschnittenes oder gestanztes Griffregister bestehend aus Teilkreisausschnitten; meist am Vorderschnitt eines Buches um bestimmte Abteilungen oder Buchstaben eines Werkes rasch auffinden zu können.
- Decke: Siehe Buchdecke.
- Deckel: Nutzen aus Pappe oder Karton für Einbanddecke oder Vorsatzbroschur.
- Deckenband: Sammelbegriff für sämtliche in Einbanddecke gebundenen Erzeugnisse. Buchblock und Einbanddecke werden gesondert gearbeitet und danach durch Einhängen und Anpappen vereinigt.
- Deckenmaschinen: Halb - oder vollautomatisch arbeitende Maschinen, die das Überzugsmaterial mit Klebstoff versehen, Rückeneinlage und Deckel auflegen und danach die Einschläge nach innen umlegen.
- Deckenrücken: Rückenfläche einer Einbanddecke; durch die Einlage markiert.
- Dehnrichtung: Sie liegt quer zur Laufrichtung des Papiers und wird durch Feuchtigkeitsaufnahme vergrößert.
- Dehnung: Vergrößerung eines Papier - Karton - oder Ledernutzens infolge Faserquellung bei der Aufnahme von Feuchtigkeit.
- Dextrin: Abbauprodukt einer Stärke. In der Buchbinderei zum Papiergummieren benutzt (Handwerk).
- Dickenmesser: Mikrometerschraube zur Bestimmung der Papierdicke.
- DIN - Formate: Norm, die vereinheitlichen soll. A - B - und C - Reihe existieren. In der A - Reihe betragen die Seitenlängen des Papierbogens beim Format A 0 841x 1189 mm. Die weiteren Nummern geben an, wie oft das 0 - Format zerschnitten oder gefalzt wurde. Die B - und C - Reihe gelten für abhängige Formate wie Briefumschläge, Zeitschriften etc., außerhalb der A - Reihe.
- Dispersionen: Flüssigkeiten oder Gase, in denen feste oder gasförmige Stoffe fein verteilt sind.
- Dispersionsbindung: Art der Klebebindung unter Verwendung von Dispersionsklebstoffen auf der Basis von Polyvinylacetaten. Besonders eingesetzt bei Bindung von Werkdruckpapieren.
- Dokumentenpapier: Holzfreies, geleimtes Papier bester Qualität, oft mit Hadernzusätzen hergestellt und mit Wasserzeichen versehen.
- Doppelbogen: Druckbogen, bei denen Vorder - und Rückseite nebeneinander stehend den Bogentext tragen; nach dem Bedrucken auch der Rückseiten, dem "Widerdruck", sind immer zwei Druckbogen fertig, die zum Falzen auseinandergeschnitten werden müssen.
- Doppelnutzen: Zuschnitte zu zwei Nutzen über - oder nebeneinander.
- Doppelproduktion: Art der Produktion bei der aus Falzbogen mit zwei Signaturen Buchblocks mit zwei Exemplaren übereinander entstehen. Ein Spezialfall ist die Buchproduktion im " Kommen und Gehen".
- Doppelvorsatz: Ein aus einem Doppelblatt bestehendes Vorsatz.
- Doublieren: Ungünstige Verdopplung von Farbe oder Gold beim Drucken oder Prägen von Titeln auf Buchrücken. Das Doublieren tritt meist dann auf, wenn die Rückeneinlage beim Titeldruck nicht plan liegt.
- Drahtheftung: Maschinelles Heften von Buchblöcken mittels Draht. Heute nicht mehr gebräuchlich, außer bei einfachen Broschuren, die in Blockheftung seitlich durch den Falz geheftet werden (z.B.Geschäftsberichte).
- Drahtrückstichheftung: Drahtheftung von einlagigen Broschuren - Zeitschriften - mit zwei oder mehr Klammern durch den Falzbruch. Die Drahtrückstichheftung wird auf einem Sammelhefter oder mittels einer Sammelhefttrommel (neues System der Firma Ferag / CH ) durchgeführt.
- Dreibruchbogen: Genauer "Dreibruchkreuzbogen". Gemeint ist die in Deutschland am meisten gebrauchte Ausschießvariante für einen 16 seitigen Druck - oder Falzbogen, bei dem drei sich kreuzende Falzbrüche aufeinander folgen.
- Dreimessermaschine: Mit drei Messern schneidende Maschine zum Beschneiden von Buchblocks, Broschuren oder dergleichen.
- Dreischneider: "Umgangssprachlicher" Ausdruck für eine Dreimessermaschine.
- Dreiseitenbeschnitt: Beschnitt des Buchblocks an Kopf, Vorderseite und Fuß.
- Dreiseitenschnitt: "Vollschnitt".Verzierung der drei Schnittflächen am Buchblock mit Farbe, Schnittfolien oder Metall.
- Duplexkarton: Chromo - Ersatzkarton aus mehreren zusammengegautschten Schichten.
- Durchschießen: Das Zwischenlegen von Papier in frische Drucke, heute durch Bestäuben mit Pulver ersetzt. Auch: Das Einheften von unbeschriebenen Papierblättern in Bücher, um auf ihnen Ergänzungen schreiben zu können.
- Durchschlagen: Mehr oder minder starkes Durchdringen des Klebstoffes oder der Farbe auf die Rückseite der angeleimten oder eingefärbten Nutzenfläche.
- Dünndruckpapier: siehe Bibeldruckpapier
E
- Ebarbieren: Beschneiden der Heftlagen auf der Pappschere vor dem Heften. Der entstehende rauhe Schnitt soll bei Handeinbänden den echten Büttenrand vortäuschen (Handwerk).
- Ecken: Den Buchblock überragende Deckelspitze, die durch das Überziehen mit Gewebe, Leder oder Pergament gegen das Verstoßen geschützt wird.
- Edelpappband: Liebhaber - Pappband mit verstärkten Kapitalen und Ecken, meist mit handgefertigtem Buntpapier überzogen (Handwerk).
- Efalin: Ganzeinbandmaterial aus sehr festen, besonders ausgewählten Rohstoffen auf Papierbasis. Hohe Strapazierfähigkeit.
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Efalin - Karton: Broschürenkarton mit extrazäher Oberfläche.
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Efanta - Karton: Kombination aus Elefantenhaut und weißem holzfreien Rückseitenkarton.
- Einband: Mehr oder weniger steife Schutzhülle um einen Buchblock. Broschur oder Deckenband aus Rohbogen unter Verwendung eines Broschurenumschlages oder einer Einbanddecke als Enderzeugnis der Bindearbeit.
- Einbanddecke: siehe Buchdecke.
- Einbinden: Umfaßt die Tätigkeiten des Buchbinders vom Schneiden der Druckbogen, dem Falzen, dem Vorrichten bis zum Zusammentragen, Heften, Leimen, Beschneiden, Einhängen und Kontrollieren der fertigen Bücher.
- Einbrennen: Fälze einbrennen, nur bei Verlagseinbänden angewendet, um die Gelenke der Einbanddecken gelenkiger, stabiler und ansehnlicher zu machen.
- Einhängen: Früher: Das Festkleben der am Buchrücken angebrachten Hülse an die Rückeneinlage der Buchdecke, wodurch die erste Verbindung zwischen Buchblock und Decke zustande kam. Heute: Das Zusammenfügen von Buchblock und Buchdecke in der Buchstraße, wobei die Vorsätze maschinell mit Klebstoff versehen und der Buchblock in die Decke gedrückt wird. Zum Einpressen werden die Bücher dann ausgestoßen.Maschinell eingehängte Bücher erhalten meist keine Hülse mehr.
- Einkleben: Sammelbegriff für das Einfügen eines Bogenteils in einen Falzbogen, eine Broschur oder einen Deckenband und Verbinden durch eine schmal angeleimte Kante.
- Einlage: Rückenverstärkung in der Buchdecke, bestehend aus Karton (Schrenz), hat die Breite des Buchblockrückens und die Höhe der Deckelpappen.
- Einlagig: Einzelner oder mehrere ineinandergesteckte Falzbogen.
- Einpressen: Bogen, Bogenteile oder Fertigerzeugnisse in einer Presse unter Druck setzen. Erfolgt, um eine schwierige Verklebung zu erzwingen, um Luft aus bearbeitetem Papier zu drücken und um feucht gewordenes Material bis zum Austrocknen zu glätten.
- Einschlag: Streifen des Überzugmateriales der Buchdecke, der innen auf die Buchdeckel übergreift.
- Einschlagen: Das Umlegen bzw. Umbiegen der angeleimten Materialnutzenränder auf die Rückseite oder Innenseite der zu beziehenden Bindegüter. Auch: Das Einwickeln von Büchern, Broschüren, etc. einzeln oder in Stapeln.
- Einschweißen: Verpacken von Broschuren und Deckenbänden mittels Kunstoffolie, einzeln oder in Stapeln.
- Einsteckbogen: Ein Bogen oder Bogenteil, der in einen anderen Bogen eingelegt und mit diesem gleichzeitig geheftet werden kann.
- Einstecken: Bogen oder Bogenteile, seltener Éinzelblätter von Hand oder maschinell in andere Bogen oder Buchblocks legen.
- Elefantenhaut: Ein auf Papierbasis entwickelter extra zäher Werkstoff mit typischer Aderung und besonders hoher Festigkeit. Kratz - und scheuerfest, abwaschbar. Geeignet als Bucheinbandmaterial, Vorsatz - und Schutzumschlagmaterial.
- Elfenbeinkarton: Glatter und matter, aus mehreren holzfreien Papierbahnen geklebter Karton. Geeignet als Broschurumschlagmaterial.
- Elektrostatische Aufladung: Erfolgt durch Reiben, z.B. beim maschinellen Falzen von Papieren und erschwert den Arbeitsfluß, weil die Papiere in der Falzmaschine aneinanderkleben und nur schwer vereinzelt werden können.
- Englische Broschur: Der geheftete Buchblock wird in einen am Rücken gerillten Umschlag geklebt; um diesen kommt ein Kartonumschlag mit überstehenden Kanten.
- Etikett: Schild aus Papier, seltener aus Karton zur Kennzeichnung.
- Etikettieren: Das Aufkleben von Etiketten.
- Exlibris: Bucheigentumszeichen, aus der handschriftlichen Namenseintragung hervorgegangen; meist künstlerisch ausgeführt und als Etikett auf den Spiegel des Vorderdeckels geklebt. Exlibris sollten besser auf große Blätter gedruckt und dann nur am Falz angeklebt werden, da ein laienhaftes Ankleben kleiner Exlibris die Vorsatzspiegel verderben kann.
F
- Faden: Bei Maschinenheftung auf sog. Kops gewickelte Baumwoll - oder Nylonzwirne. Bei Handheftung wird Leinenzwirn in verschiedenen Stärken verwendet, um eine entsprechende Rückensteigung zu erreichen.
- Fadenheftlinie: Besteht aus einer Zusammentragstrecke, welche inline mit bis zu drei Fadenheftmaschinen gekoppelt ist.
- Fadenheftmaschine: Halb - oder vollautomatisch arbeitende Maschine für das Fadenheften von Buchblocks.
- Fadenheftung: Von Hand oder maschinell ausgeführte Heftung der Lagen zu Buchblocks mittels Baumwoll - oder Nylonfaden. Bis Heute die haltbarste und qualitativ hochwertigste Bindetechnik.
- Fadensiegeln: Von Brehmer / Leipzig entwickelte Hefttechnik, die das Heften mit der Fadenheftmaschine umgeht. Im Anschluß an die Falzmaschine werden im Fadensiegelaggregat vor dem letzten Falzbruch, durch eingebaute Heftköpfe thermoplastische Fadenstücke durch den Bogen gestochen. Diese Fadenstücke werden zu "Klammern" geformt, welche den Falzbogen zusammenhalten. Die so entstandenen Lagen müssen zusammengetragen und geleimt, sowie hinterklebt werden. Die Bindequalität der so entstandenen Buchblocks liegt über der Klebebindung aber aufgrund der fehlenden Verbindung zwischen den Lagen, unter der Qualität der Fadenheftung.
- Fälzel: Verbindungs - oder Verstärkungsstreifen aus Papier, Gewebe, etc.
- Fälzeln: Umlegen und Festkleben eines Fälzelstreifens um das zu fälzelnde Gut. Z.B. Fälzeln von Kalenderblocks am Kopf, um die Klammern der Blockheftung zu verdecken.
- Falsche Laufrichtung: Mißachtung des Grundsatzes, daß die Laufrichtung der für die Buchherstellung verwendeten Werkstoffe parallel zum Buchrücken liegen muß. Inhaltspapier läuft z. B. quer, Buchschnitte zeigen Wellen.
- Falte: Knick im Papier durch falsche Lagerung oder unsachgemäße Verarbeitung.
- Falten schlagen: Kann ein feuchtes Material, wenn es sich dehnt, aber teilweise daran durch Festkleben gehindert wird. Der Buchbinder muß sein Material immer ausdehnen lassen, ehe es weiter verarbeitet werden kann. Ausnahmen gibt es nur bei sofortigem Anpressen, das ein Dehnen verhindert. Falten entstehen beim Falzen durch zu dickes Papier (Quetschfalten), im Stapel, wenn nur die Ränder feucht werden, bei Büchern dann, wenn das Papier quer, also in falscher Laufrichtung verarbeitet wurde.
- Faltschachteln: Sind leichte Kartonschachteln, bedruckt, in den Biegelinien gestaucht, wobei gleichzeitig Klappen ausgestanzt werden; das Zusammenkleben erfolgt nach dem Beleimen eines überstehenden Kartonstreifens unmittelbar darauf.
- Falzanlage: Siehe Anlage.
- Falzarten: Es werden die Grundfalzarten Parallelfalzung und Kreuzbruchfalzung unterschieden. Daneben gibt es sich aus diesen beiden Falzarten zusammensetzende, gemischte Falzungen:
- Kreuzfalz: Eine Lage entsteht durch kreuzweises Halbieren des Rohbogens zu 8 - seitigen, 16 - seitigen und 32 - seitigen Bogen.
- Parallelmittenfalz: Entsteht durch aufeinanderfolgendes Halbieren des Rohbogens ohne "Richtungswechsel".
- Wickelfalz: Erster Bruch ergibt das Endformat, weitere Brüche wickeln sich darauf auf.(reine Parallelfalzart)
- Leporellofalz: Auch Zickzackfalz genannt. Erster Bruch ergibt das Endformat, weitere Brüche reihen sich in ständig wechselnder Richtung außen an. (reine Parallelfalzart)
- Fensterfalz: Auch Altarfalz genannt.Beidseitig werden Klappen in halber Breite des Endformates eingefalzt ( 2 - Bruch - Fensterfalz). Der 3 - Bruch - Fensterfalz hat zusätzlich einen Mittenfalz.
- Kombinationsfalz: Mischfalzung aus Parallel - und Kreuzbrüchen.
- Versandfalz: Auch Postfalz genannt. Längsfalzen einer fertigen Einfachbroschur für den Postversand.
- Lagenfalz: 1 - Bruch - Falz von mehreren aufeinandergelegten Blättern, oder Falzung des letzten Bruches von Rotationsprodukten.
- Falzauslage: Nimmt an der Falzmaschine oder an der Rotation die aus der Maschine kommenden gefalzten Bogen auf. Einfachste Version ist die Bandauslage, von der die Bogen manuell abgenommen werden müssen. Stehend - bogenauslagen erleichtern die Arbeit des Maschinenpersonals erheblich, ebenso wie vollautomatische Stangenbündler, die besonders bei schnell laufenden Falzmaschinen oder Rotationen unverzichtbar sind.
- Falzbänder: Gewebe - oder Kunststoffbänder in der Falzmaschine, deren Aufgabe darin besteht, die Bogen anlagegenau von Falzwerk zu Falzwerk zu führen.
- Falzbereich: Der Abschnitt des Buchblocks oder des Einbandes, der den Fälzen am nächsten liegt.
- Falzbogen: Jegliche Art von gefalzten Bogen.
- Falzbruch: Durch Falzen gebildeter "Kniff" in Papier, Karton, Gewebe oder ähnlichen Werkstoffen.
- Falz einbrennen: Formen der Deckenfälze durch beheizte Schienen zur Scharnier- verbesserung und Verschönerung des Falzgelenks.
- Falzeinbrennmaschine: Maschine mit zwei beheizten Stahlbacken, die das Gewebegelenk "einbügeln" oder "einbrennen", um den Falz ansehnlicher zu Formen und um das Deckelöffnen zu erleichtern. Die Falzeinbrennmaschine ist heute meist in die Buchstraße integriert.
- Falzen: Das Zusammenbrechen von Papierbogen auf kleinere Formate.Einzelne Falzungen werden als Brüche bezeichnet. Falzart, Zahl der Brüche und Umfang der Lagen wird durch ein Ausschießschema festgelegt.
- Falzkleben: Beim Falzkleben wird in der Falzmaschine mittels einer aufgebrachten Leimspur eine "Heftung" der Falzbogen erreicht. Dieses Verfahren kommt besonders bei einfachen Prospekten und Mailings zum Einsatz.
- Falzfestigkeit: Die Anzahl von Doppelfalzungen, die ein Papier aushält bevor es bricht.
- Falzmarke: Gedrucktes Zeichen in Strichform, das die Falzlinie markiert.
- Falzmaschine: Maschine zum "Brechen" von Papierbogen in die gewünschten Größen.
- Man unterscheidet drei Typen von Falzmaschinen:
-
Taschenfalzmaschinen oder Stauchfalzmaschinen. Der Falzbruch wird mittels Falztaschen und Falzwalzen gebildet. Benötigen relativ viel Platz, da jede Falzstation ein eigenes Aggregat ist, sind jedoch sehr flexibel einsetzbar.
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Messer - oder Schwertfalzmaschinen. Der Falzbruch wird hier mit Hilfe eines "Schwertes" gebildet, der den Bogen zwischen zwei Falzbogen "schlägt". Reine Schwertfalzmaschinen kommen heute kaum noch zum Einsatz.Ein Einsatzgebiet ist jedoch noch die Verarbeitung von Dünndruckpapieren, bei denen es auf höchste Präzision ankommt.
- Kombifalzmaschinen. Bei diesen Geräten sind die Falzprinzipien aus 1 und 2 kombiniert. Durch seine kompakte Bauweise findet dieser Maschinentyp eine immer weitere Verbreitung.Ein Nachteil ist die eingeschränkte Anzahl von Falzvarianten, die eine genauere Planung der verwendeten Ausschießschemata verlangt.
- Falzschwert: Siehe Falzmesser.
- Falzstation: Siehe Falzwerk.
- Falzsteigung: Die beim Fadenheften durch den Heftfaden entstehende Erhöhung des Buchrückens gegenüber dem Vorderschnitt. Bei Klebebindung nur in geringerem Umfang durch den Klebstoff, der zwischen die Seiten eindringt, gegeben.
- Falztaschen: Aus Leitblechen und Stäben gebildete Höhlung, die zur Aufnahme der Bogen beim Falzen auf der Taschenfalzmaschine dient.
- Falztaschenanschlag: In der Höhe der Falztasche verstellbares Lineal, das dem in die Tasche einlaufenden Bogen den Weg versperrt, und damit zur Stauchung des Bogens führt.
- Falzwalzen: Walzen mit Mantel aus speziellem Kunststoffmaterial. Immer zwei Falzwalzen bilden ein Walzenpaar. Die Falzwalzen erfassen den gestauchten Bogen und pressen ihn zusammen, während sie ihn weitertreiben.
- Farbfolie: Prägefolie aus Papier oder Kunststoffmaterial mit Farbstoffauftrag zum Prägen mit der erwärmten Prägepresse.
- Farbfolienprägung: "Heißfolienprägung". Mit dem erwärmten "Prägestempel" auf der Prägepresse ausgeführte Prägearbeit.
- Farbschnitt: Gefärbte Blattkanten des Buchblocks als Schutz gegen Vergilben und Staubeindringen. Der Farbschnitt wird meist als Kopffarbschnitt angewandt, heute seltener als dreiseitiger Farbschnitt.
- Fase: Die Abschrägung an der scharfen Messerkante des Schneidmaschinen- messers. Dient dem Wegdrängen des abgeschnittenen Schneidgutes.
- Faser: Zur Herstellung von Papier, Karton und Pappe erforderlicher, oft mikroskopisch kleiner Rohstoff, der dem Papierstoff die Feuchtigkeits- aufnahme ermöglicht.
- Faserstoff: In Fasern aufgelöster Werkstoff (Holz, Lumpen, Altpapier), der zur Herstellung von Papier, Karton und Pappe dient. Der Faserstoff besteht aus Zellstoff, Holzschliff, Hadern oder dergleichen.
- Fertigmachen: Arbeitsgänge, die dem Ziel dienen den Buchblock mit der Buchdecke zu verbinden.
- Fertigungsstraße: Eine Anzahl Maschinen (Automaten) mit unterschiedlicher sich ergänzender Arbeitsweise, die aneinandergekoppelt sind. Fertigungsstraßen ermöglichen die automatische Durchführung von Buchbindeteilarbeiten oder das Binden kompletter Bucheinbände.
- Fester Rücken: Im Gegensatz zum hohl gearbeiteten Deckenrücken, der eine dünne Einlage aus Schrenz hat; auf den Buchblock geklebtes Leder (Franzband). War bis zur Entstehung des hohlen Rückens um 1800 vorwiegende Bindeart.Setzt breite Bundstege voraus. Äußerst haltbare Bindetechnik die aber das Offenhalten des Buches beim Lesen erschwert.
- Feststoffgehalt: Liegt bei Klebebindeleimen bei 50 - 80 % dispergierter Teilchen die in einem Lösungsmittel, bei Disperisonsklebstoffen Wasser, gelöst sind.
- Fingerhohlschnitt: Halbrunder Registerschnitt.
- Filzseite: "Schönere", glattere, geschlossenere obere Papierseite, die bei der Papierherstellung auf den Filzwalzen zu liegen kam. Gegensatz: Siebseite.
- Flachstapelanleger: Automatisch arbeitender Anlegeapparat, hauptsächlich an Falz- maschinen. Papierstapel muß von Hand eingestapelt werden, oder vorgestapelte Luftpaletten eingefahren werden. Gegensatz: Rundstapel- anleger und Palettenanleger.
- Flattermarke: Fette Linien oder Kurztitel, die auf dem äußeren Falzbruch von Druckbogen stufenweise untereinander gedruckt, das rasche Überprüfen der richtigen Bogenreihenfolge ermöglichen.
- Flexibler Einband: Einband mit flexibler Buchdecke. Durch Verwendung schwacher Kartone biegsam gehaltene Einbanddecke für Ganzbände wie Notizbücher, Gesangbücher u.a.Flexostabil
- Flexostabil (Art einer Klebebindung): Patent der Großbuchbinderei Hollmann KG in Darmstadt. Die zusammengetragenen Druckbogen werden in der Klebebindemaschine am Buchrücken nur so weit ausgefräst, dass an Kopf und Fuß der Lagen zwei Stege bleiben, die ein Herausbrechen von einzelnen Blättern aus dem Klebstoffverband verhindern. In die ausgefräste Rinne wird ein, den Rücken versteifender Kartonstreifen geklebt. Diese Art der Klebebindung findet besonders bei sehr umfangreichen Katalogen ihre Anwendung.
- Fliegendes Blatt: Das zwischen Einbanddeckel und Text befindliche Vorsatzblatt. Das auf die Deckelinnenseite geklebte Gegenstück heißt "Spiegel".
- Fließband: Rotierendes endloses Transportband für Bindegut aller Art. Kommt bei bei Trockenstrecken nach Klebebindern zum Einsatz.
- Fließdreischneider: "Fälschliche" Bezeichnung für eine Dreimessermaschine mit kurzem oder längerem automatischen Fließband vor und nach dem Schneidevorgang.
- Fördersystem: Zusammenstellung von Luftpolstertischen, dienen dem schnellen und leichten Transport der Schneidgutstapel vom Rütteltisch zur Schneidemaschine und von dieser zum Abstapelaggregat.
- Folgeschnitt: Automatisch wiederkehrende Schnittfolge bei gleichbleibenden Vorschüben des Anschlagsattels. Auch Repetierschnitt genannt.
- Foliant: Buch über 35 cm Höhe. Die nur einmal gefalzten Bogen wurden früher zum Heften ineinandergesteckt.
- Folie: Ursrünglich schmierig gemahlene transparente Papiere. Heute hauptsächlich Kunststoffolien, die sich einfärben und hochfrequent schweißen lassen.
- Folienkaschierung: Schützender oder verstärkender Überzug aus Klarsicht -, Glanz -, oder Mattfolie. Meist bei Broschur - oder Schutzumschlägen angewendet.
- Format: Bezeichnet die Größe eines Blattes, Bogens, Buches oder dergleichen. Ist in den DIN - Normen festgelegt. Das Format benennt zwei Zahlen (Breite und Länge) und die Maßeinheit.
- Formateinteilung: Buchhändler und Bibliothekare verwenden folgende Bezeichnungen:
- Bis zu Buchhöhe von:
-
8,0 cm - Höhe in cm
-
15,0 cm - Sedezformat 16°
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15,5 cm - Kleinoktav
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22,5 cm - Oktav 8°
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25,0 cm - Großoktav
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35,0 cm - Quart 4°
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45,5 cm - Folio 2°
- Formatwechsel: Das Umstellen der Anschläge und anderer Maschinenelemente auf ein anderes Format, als es die bisherige Auflage hatte.
- Formieren: Schneiden zu großer Papier -, Karton -, oder Pappnutzen mit dem Messer von Hand oder maschinell, um sie auf ein bestehendes Maß auszurichten.
- Fortdruck: Auflagendruck, der nach der Korrektur zum Druck freigegeben, "imprimiert" ist.
- Franzband: Französische Handeinbandart .In Leder gebunden, mit auf tiefen Falz abgepresstem Buchblock. Die Einbandpappen sind direkt an die Abpressfälze geschoben und haben damit keinen Gelenkspielraum. Die Heftbünde werden nach französischer Manier durch den Deckel gezogen. Die schlechthin solideste Einbandtechnik, die jedoch nur in aufwendiger Handarbeit durchzuführen ist.
- Französische Broschur: Immer geheftet, mit Vorsatz versehen, meist unbeschnitten, in einen Kartonumschlag gehängt, der ringsum überstehende Kanten hat. Um diesen Kartonumschlag wird der bedruckte Umschlag gelegt und zu dessen Schutz ein Pergaminumschlag.(Interimseinband)
- Französische Buchbinderei: Im Gegensatz zur deutschen Handbuchbinderei, bei der das Einbinden des Buches in einer Hand liegt, kennt die französische Handbuchbinderei eine weitgehende Arbeitsteilung die schnell und gut arbeitet. Diese Spezialisten sind Buchbinder, Goldschnittmacher und Handvergolder, alle jeweils mit eigenen Werkstätten und Lehrlingen.
- Freiexemplare: Unberechnete Autorenexemplare, Pflichtexemplare, die an die Nationalbiliotheken gehen oder auch an Redaktionen, Dienststellen, Rezensenten etc.
- Frontispiz: Illustration gegenüber dem Titelblatt eines Buches. Kann aus einem eingeklebten Bild bestehen oder aus einem umgehängten Blatt.
- Füllstoffe: Dienen zum Ausfüllen des Raumes zwischen oder in den Fasern, welche zur Papierherstellung verwendet werden.(Kreide, Kaolin, Schwerspat)
- Fuß: Unteres Ende des Buchrückens.
- Fußnote: Eine den Text betreffende Anmerkung unterhalb der Kolumne.
- Fußsteg: Papierrand unterhalb des Satzspiegels.
- Futteral: Aus einem Stück gefertigte Buchschutzmappe, die meist drahtgeheftet und ohne Überzug ist. Siehe auch Schuber.