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- Ganzband: Einbandart, bei der das Überzugsmaterial der Buchdecke aus einem Stück besteht. Gegensatz: Halbband.
- Gaufrieren: Papier oder Gewebe mittels gravierter Stahlwalzen mit einer Narbung versehen.
- Gautsche: Heizbare Filzpreßwalzen in der Papiermaschine. Sie dienen zur festen Verbindung mehrerer feuchter Papierbahnen zu einer stärkeren Schicht, z.B. bei der Kartonherstellung.
- Gautschen: Festes Zusammenpressen von zwei oder mehreren feuchten Stoffbahnen bei der Herstellung von Papier oder Karton.
- Gaze: Besteht aus appretiertem, weitmaschigem Gewebe. Wird vor allem als Hinterklebematerial bei Klebebindungen eingesetzt. Die "Heftung auf Gaze",die früher bei der Fadenheftung praktiziert wurde, wird heute nicht mehr angewendet.
- Gebrochener Rücken: An den Buchblock gearbeiteter Einlagerücken, bei dem das Zusammen- hängepapier mit der aufgeklebten Einlage auf die Ansetzfälze des Buchblocks geklebt wird.(Handwerk) Auch: Mangel an einem klebegebundenen Buchblock.An der Bruchstelle können sich die Blätter leichter aus dem Klebstoffilm lösen.
- Gegautschter Karton: Besteht aus mehreren im Naßzustand miteinander verfilzten Papierbahnen.
- Geflochtenes Kapital: Handgefertigtes Kapitalband, bei dem das Häubchen durch Flechten erreicht wird.
- Gegeneinanderhängen: Schmales Übereinanderkleben von Papierblättern an ihren Rückenkanten, um aus ihnen nach dem Zusammenfalzen heftbare Lagen zu erhalten.
- Gegenkaschieren: Einzelblatt anleimen und mit der Rückseite eines vorderseitig bezogenen Materials verbinden.
- Gegenrichtung: Siehe Dehnrichtung.
- Gegenzug: Entsteht beim beidseitigen Bekleben eines Papier -, Karton -, oder Pappenutzens. Das einseitige Bekleben eines Nutzens würde das sogenannte "Verziehen" verursachen, d.h. der Nutzen würde sich wölben.
- Geklebter Karton: Aus mehreren Lagen zusammengeklebter Karton.
- Geleimt: Werden Papiere, um sie tintenfest zu machen.
- Gelenk: Beweglicher Falz. Hauptsächlich zwischen Rückeneinlage und Deckelpappe.
- Gemischte Falzung: Falzart, bei der parallele Brüche mit einem oder mehreren Kreuzbrüchen kombiniert werden.
- Gerader Rücken: Der nach dem Fadenheften oder Klebebinden in unveränderter Form bleibende Buchrücken. Auch ungerundeter, flacher Rücken genannt.
- Gerben: Das Haltbarmachen tierischer Häute mittels pflanzlicher oder chemischer Gerbstoffe.
- Gestrichenes Papier: Ein mit maschinellem Aufstrich versehenes Papier, das sich wegen seiner geschlossenen Oberfläche besonders gut für die Wiedergabe von Farbabbildungen eignet.
- Gewebeeinband: Korrekte Bezeichnung für "Leinenband", da die meisten Einbandgewebe aus Baumwollfäden und nicht mehr aus Leinenfäden hergestellt werden.
- Glätten: Das Bearbeiten eines Farb -, Graphit oder Metallschnittes mit dem Glättkolben, um Glanz und Glätte zu erzielen.(Handwerk)
- Glättkolben: Werkzeug zum Glätten. Bestehend aus einem an einem langen Handgriff befestigten Achatstück.(Handwerk)
- Glättpresse: Tisch - oder Standpresse, elektrisch oder hydraulisch betrieben. Dienen beim handwerklichen Anpappen der Arbeitserleichterung. Eine Seite der Zwillingspresse presst, während die andere Seite neu aufgefüllt wird.
- Glutin: Eiweißstoff, Hauptbestandteil der Warmleime aus Knochen und Lederabfällen.
- Goldene Zahlenreihe: In ihr sind die Seiten der Formate des Goldenen Schnittes im Verhältnis zueinander festgelegt: 1 : 2 : 3 : 5 : 8 : 13 : 21 usw.
- Goldener Schnitt: Teilung einer Linie oder eines Verhältnisses so, daß sich der kleinere Teil zum größeren wie der größere zum Ganzen verhält.Ein dem Auge angenehmes, harmonisches Teilungsverhältnis, das auch den DIN - Formaten zugrundeliegt.Der Goldene Schnitt ist vielseitig bei der Buchgestaltung anwendbar.
- Goldprägung: Wird mit der beheizten Prägepresse ausgeführt. Heute vorwiegend mit golden eingefärbten Aluminiumfolien statt ebenfalls erhältlicher Echtgoldfolien, die nur bei besonders wertvollen Einbänden zum Einsatz kommen.
- Goldschnitt: Früher ein mit echtem Blattgold belegter Buchschnitt in verschiedenen
- Ausführungen: Flach - ,Hohl -, Kopf - und Rundumschnitt. Heute maschinell aufgebrachter "Folienschnitt" mittels eingefärbter Aluminiumfolien, die mit Hilfe von Hitze und Druck auf die eingepreßten Schnittflächen gebracht werden.
- Graphitschnitt: Mit aus Graphit - Reißblei, im wesentlichen aus Kohlenstoff bestehend, hergestellter Buchschnitt, der sich glätten läßt und dann metallen schimmert.
- Grat: Der Grat ist die überstehende Kante an einer Schnittfläche.
- Gratbildung: Beim Schneiden oder Stanzen entstehende Werkstoffränder, die einseitig hochstehen.
- Graupappe: Aus Altpapier hergestellte Buchbinderpappe.
- Gravur: Vergoldestempel und Prägeplatten werden durch Bearbeiten mit Fräsern und Sticheln graviert, um ein bestimmtes Muster oder eine Schrift erhaben aus einer Messingplatte zu arbeiten.
- Greiffalz: Überstand am Falzbogen vorn (Vorfalz) oder hinten (Nachfalz) durch einen außerhalb der Mitte gelegenen Falzbruch.
- Griff: Nennt man die beim Anfassen eines Papierbogens gefühlsmäßige Bewertung von Volumen, Härte und Oberflächenbeschaffenheit.
- Griffloch: Halbrunde Ausstanzung am Schuber Auch: Runde Austattung am Mappen - oder Ordnerrücken
- Griffregister: Siehe Daumenregister.
- Großbuchbinderei: Industrielle Buchbinderei mit großem Maschinenpark bei überwiegender Bearbeitung von mittleren und größeren Auflagen.
- Groß Median: Altes Papierformat: 46 x 59 cm
- Groß Royal: Altes Papierformat: 50 x 56 cm
- Grundieren: Auftragen eines Grundiermittels (Kleisterwasser, Eiweiß, Alaun) auf eine Werkstofffläche, um z.B. deren Annahmeverhalten beim Vergolden zu verbessern.(Handwerk)
- Grundiermittel: Gelatine, Eiweiß, Alaun, Kleisterwasser dienen zur Oberflächen- behandlung, damit sich die Poren schließen (Leder, Papier)
- Gummiarabicum: Klebstoff aus dem Saft der tropischen Akazie. Löst sich in kaltem Wasser als Schleim auf und ist ein "Grundierleim".
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- Hadern: Fasern für die Papierherstellung, aus Lumpen gewonnen. Hadernhaltige Papiere sind von bester Qualität.
- Haftbindezeit: "Anzugsmoment". Gibt den Beginn der Verarbeitungsfähigkeit angeschmierter Materialien an.
- Halbautomaten: Maschinen bei denen Beschickung mit und Entsorgung von Material, noch von Hand vorgenommen werden.
- Halbband: Buch, dessen Einband auf den Deckeln mit einem anderen Material, meist mit Papier, bezogen ist als der Buchrücken.
- Halbdecke: Buchdecke mit Überzug aus mehreren verschiedenen Teilen und Materialien.
- Halber Bogen: Aus 4 Blatt, also 8 Seiten bestehender Bogen.
- Halbfranzband: Auf tiefen Falz angesetzter Ledereinband, mit auf die Deckel übergreifendem Lederrücken. Siehe auch Franzband.(Handwerk)
- Halbgewebeband: Gebrauchseinband für Bibliotheken und Ämter. Rücken und Ecken sind mit Einbandgewebe überzogen, die Deckel mit Papier bzw. Elefantenhaut. (Handwerk)
- Halbkarton: siehe Schrenz.
- Halblederband: Die Einbanddeckel sind vom Falz abgerückt wie bei Gewebebänden, das Rückenleder greift auf die Deckel über.
- Halbpergamentband: Rücken und Ecken sind mit Hautpergament überzogen. Bei guten Handeinbänden werden die Pergamente - Heftriemchen durch die Fälze gezogen. Eine sehr dauerhafte Einbandart. (Handwerk)
- Halbstoff: Faserrohstoff für die Papierherstellung, dem Farben, Leim und Füllstoffe noch nicht zugesetzt wurden.
- Hals: Stützwand in Kästen, die innen eingeklebt, dem Deckel Halt gibt; Deckel und Unterteil haben eine Größe. (Handwerk)
- Handabweiser: Frühere Schutzvorrichtung an der Schneidemaschine. Stahlbügel, der beim Niedergehen des Messers nach vorne ausschlug. Heute ersetzt durch Lichtschranken und Zweihandbedienung.
- Handbuchbinder: "Sortimentsbuchbinder". Buchbinderberuf, bei dem alle wesentlichen Arbeitsgänge von Hand ausgeführt werden. Im Aussterben begriffen.
- Handeinband: Als Einzelstück vom Handbuchbinder nach den Wünschen des Kunden gestalteter Bucheinband von größter Haltbarkeit, unter Verwendung edler Materialien wie Leder, Pergament, echtem Blattgold etc.
- Harmonikafalzung: Siehe Leporellofalzung.
- Hartpappe: Wird für Ordnerdeckel und Karteikästen verwendet. "Preßspan" ist auch als Hartpappe zu bezeichen.
- Hautleim: Siehe Leim, Klebstoffe.
- Hebelschneider: Heute nur noch in einigen Handbuchbindereien zu findende, veraltete handbetriebene Schneidemaschine, bei der das Einrücken des Messers mit Hilfe eines Hebels erfolgt.
- Heft: In Papier - oder Kartonumschlag geheftete Papierblätter. Hefte können statt der Umschläge eine Papiereinfassung der Rücken erhalten und haben immer einen geringen Umfang.
- Heften: Das Vereinigen mehrer Bogenteile oder Lagen mit Drahtklammern, Faden, Zwirn, Kordel, Spirale oder Kamm.
- Heftdraht: Aus Walzdraht gezogener Spezialdraht zum Heften von Drahtrückstichbroschuren und Kartonagen, gegen Rosten meist durch Verzinken geschützt. Der Buchbinder verwendet Runddraht, die Kartonagenindustrie meist Flachdraht. Heftdraht wird nach Nummern bezeichnet.
- Heftgaze: Leicht appretiertes Baumwoll - oder Zellwollgewebe. Diente früher als Heftmaterial, auf das bei Maschinenheftung die Buchlagen geheftet wurden. Diente zugleich als Vorsatzverstärkung im Falz und als Verankerungsmaterial auf den Buchdeckeln. Siehe Gaze.
- Heftlade: Arbeitsgerät des Handbuchbinders zum Aufspannen von Heftkordeln und Heftbändern beim Handheften.(Handwerk)
- Heftlagen: Der zum Heften bestimmte gefalzte Bogen. Die Heftlage kann beim Handheften auch aus vorbereiteten Einzelblättern oder Viertelbogen bestehen, die zusammengeklebt oder ineinandergesteckt sind.
- Heftmaschinen: Siehe Fadenheftmaschinen.
- Heftnadel: Nadel zum Handheften, deren Öhr in etwa dem einer Nähnadel entspricht. Bei Fadenheftmaschinen unterscheidet man Vorstechnadeln (ohne Öhr) und Nähnadeln (mit Öhr).Eine Stichgruppe besteht aus jeweils einer Vorstech - und Nähnadel.
- Heißsiegeln: Das feste Verbinden von thermoplastischen beschichteten Trägerstoffen unter Anwendung von Druck und Wärme. Dabei wird die Plastikmasse kurzzeitig zähflüssig und verbindet sich untereinander. Beim "Folienschweißen" werden zwei glatte thermoplastische Kunststoffolien unter Anwendung von Druck und Wärme verbunden.
- HF: Hochfrequenz - Trocknung für abgeleimte Buchrücken, oder HF - Schweißstrom für hochfrequente Kantenverschweißungen von PVC - Decken.
- Hinterkleben: Aufkleben von Papier oder Karton auf die Rückseite eines Plakates oder Bildes, um die Planlage zu erreichen. Auch: Hinterkleben von Buchblockrücken mit Papier nach dem Abpressen in der Buchstraße erhöht die Rückenstabilität eines Buches. Erfolgt mit zähem Packpapier, an das vorher die gewebten Kapitalbänder angeklebt werden.
- Hitzegrad: Ist eine entscheidende Größe bei der Bedienung der Prägepresse, die die Qualität einer Prägung nachhaltig beeinflußen kann.
- Hochformat: Buchformat, bei dem die Rückenhöhe größer als die Formatbreite ist.
- Hochglanz: Bei Papier durch friktionierendes Glätten in Kalandern, oder durch das sog. "Gußstrichverfahren" erzeugt.
- Hohl: Werden Materialstellen, wenn zu wenig oder unregelmäßig Klebstoffe auf sie aufgebracht wurden, oder angeschmierte Stellen bis zur Verarbeitung vertrocknen konnten. Grober Bearbeitungsfehler.
- Hohlgoldschnitt: Er wird im Gegensatz zum "Flachschnitt" am bereits gerundeten Vorderschnitt angebracht. (Handwerk)
- Hohlschnitt: Fehlerhafte Schneidarbeit, bei der anstelle des glatten Schnittes die Blattkanten in der Mitte des Schnittes verkürzt sind.
- Hohler Rücken: Um 1800 aufgekommene Bindetechnik, bei der der durch einen Kartonstreifen in Buchrückenbreite das Überzugsmaterial vom Rücken isoliert wird. Erst der Hohle Rücken erlaubte das Anfertigen von Einbanddecken.
- Holländern: Einfache Bindeart, bei der einzelne Fäden die Heftlagen durchlaufen, deren Enden aber außen zunächst lose bleiben. Das " Verfitzen" der Fadenenden ergibt sich durch das Ableimen. Eine Weiterentwicklung ist das Fadensiegeln.
- Holzfreies Papier: Aus Zellstoff, also chemisch aufbereiteten Holzfasern, hergestelltes Papier. Gegenteil:holzhaltig oder mittelfein. Hier werden mechanisch aufbereitete Holzfasern eingesetzt. (Holzschliff)
- Holzpappen: Bestehen aus reinem Holzschliff, sind locker und leicht, brüchig und vergilben sehr schnell.
- Holzschliff: Von Johann Gottfried Keller (1816 - 1895) erfunden, ist ein Rohstoff für holzhaltige Papiere. Er wird sowohl aus Nadel - als auch aus Laubhölzern gewonnen.
- Hot - glue: Mischung von Glutin - mit Kunstharzleim, die bei einer Temperatur von über 150°C aufgetragen wird. Er ermöglicht ein schnelles Anpacken und Trocknen und vermeidet dadurch ein Zwischenstapeln.Wird für Verbrauchsbroschuren, die Inline gefertigt werden, benutzt.
- Hot - melt: Auch "Schmelzklebstoff" genannt, besteht zu 100% aus Feststoffen auf der Basis von Vinylacetat mit etwas Wachszugabe. Die Verarbeitungs- temperatur dieses wasserfreien Leimes liegt bei 140 -180°C.Er ist frei von Weichmachern und daher relativ spröde und hat nur eine "Offene Zeit" von ca.10 Sekunden, was das unmittelbare Weiterverarbeiten,direkt nach dem Leimauftrag erlaubt. Einsatzgebiet:Broschurenfertigung.
- Hot - melt - Tip -Technik: Von Ehlermann in Verden entwickelte Klebebindetechnik, bei der an Kopf und Fuß eines Buchblocks 10 - 20 mm breite Streifen heiß schmelzender Kunststoffleime aufgetragen werden. Der freie Raum dazwischen wird mit einem wasserhaltigen Kunstharzleim bestrichen. Die Technik ermöglicht einen baldigen Beschnitt der Buchblöcke.
- Hülse: Zusammengebrochener, geklebter Papierschlauch in Buchrückenbreite, der auf den Buchblock geklebt wird, um diesen mit der Buchdecke zu verbinden. Die Hülse trägt zur Rückenstabilität bei und fixiert bei Verlagsbänden die Rückeneinlage. Gehülst werden heute in der Regel nur noch sehr schwere oder sehr wertvolle Bücher. Hülsen ist mit einem Zusatzaggregat auch inline in der Buchstraße möglich.
- Hülsenschließen: Das Zusammenkleben von Hülsennutzen zur fertigen Hülse, und zwar manuell oder maschinell.
- Hygrometer: Luftfeuchtigkeitsmeßgerät; gibt durch Zeigerstellung an einer Skala die prozentuale Feuchtigkeit der Luft an, die für manche Verarbeitungs- schwierigkeit besonders beim Falzen verantwortlich sein kann.
- Hygroskopisch: Zur Aufnahme von Flüssigkeit neigend. Papier ist bei hoher Luftfeuchtigkeit hygroskopisch, ebenso Pergament.
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- Imitiertes Büttenpapier: Auch Maschinenbütten genannt, wird auf Rundsieb - Papiermaschinen hergestellt, hat aber im Gegensatz zum echten handgeschöpften Büttenpapier eine Laufrichtung.
- Impressum: Druckvermerk, der alle am Druck Beteiligten namentlich erwähnt. Das Impressum enthält auch Angaben über die Auflagenhöhe, das Erscheinungsjahr, die Druckerei und zuweilen auch den Namen der Buchbinderei.
- Imprimatur: "Es werde gedruckt." Druckerlaubnis nach Durchsicht aller Korrektur- abzüge bzw.Blaupausen.
- In albis: Rohe ungefalzte Druckbogen, die bis in das 19. Jahrhundert in Holzfässern auf den Markt kamen.
- Incipit: "Es fängt an." Statt der früher noch nicht vorhandenen Titelblätter beim Textbeginn eingesetztes Wort, das am Textschluß "Explizit" heißt.
- Index: Register, Inhaltsverzeichnis.
- Indiavapapier: Knitterpapier, handgefertigtes Überzugspapier, bei dem Seidenpapier geknittert, mit farbigem Kleister bestrichen und auf glattes Papier geklebt wird. Die Knitterstellen färben sich dabei dunkler.
- Indikator: Anzeiger. Er dient zur Papierprüfung auf Holzschliffgehalt und besteht aus einem chemischen Stoff (z.B. Phenolphthalein oder Lackmus ), dessen Verbindung mit holzhaltigem Papier eine mehr oder minder starke Verfärbung erzeugt.
- Infrarot: Eine vom menschlichen Auge nicht wahrnehmbare Strahlenart. In der Buchbinderei zum raschen Trocknen von Buchrücken nach dem Ableimen oder Klebebinden angewendet.
- Infrarotstrahlen: Hochfrequente Wechselströme, die zwischen Kondensatorplatten befindliche Gegenstände von innen erwärmen. Eignen sich zum Trocknen von Lackierungen, frischen Drucken und aufgetragenen Klebstoffen.
- Ingresbütten: Zartfarbiges, gekörntes Maschinenbüttenpapier, welches sich für feine Vorsätze eignet.
- Inkrusten: Im Holz befindliche Harze, Lignine, Kieselsäuren etc., die bei der chemischen Aufbereitung zu Zellstoff ausgeschieden werden, beim Holzschliff sind sie dagegen vorhanden und bewirken das rasche Vergilben des daraus hergestellten Papieres.
- Inkunabeln: Erst - oder Wiegendrucke, die nach der Erfindung des Buchdrucks entstanden. Bis einschließlich 1500 gedruckte Bücher sind Inkunabeln, von 1500 - 1550 dagegen "Frühdrucke".
- Integraldecken: Im Ganzen überzogene oder nicht überzogene dünne Pappen werden nach dem Rillen in sich an den Rändern eingeschlagen. Integraldecken verfügen über keine Rückeneinlage. Die Rückenbreite wird durch eine Rillung festgelegt. Dieses Verfahren wird vorwiegend für leichte Broschuren mit Kanten eingesetzt, konnte sich am Markt jedoch nie richtig durchsetzen.
- Interimsband: Vorläufige Einbandform für wertvolle Drucke, geheftet und mit Vorsatz versehen, am Rücken ungeleimt, unbeschnitten, meist als Pappband gearbeitet.
- Innenkante: Mit dem Vorsatzspiegel auf gleicher Ebene liegende, über den Buchblock hinausragende Deckelpappe.
- Ionisation: Bildung von Ionen, elektrisch geladenen Teilchen aus Molekülen, die sich bei der Papierverarbeitung unangenehm bemerkbar machen, z. B. durch das Zusammenhaften von Bogen.